Ein Blickwinkel von der See auf die Insel Sant´Antioco
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Constance von Rüden
Die Integration des westlichen Mittelmeerraumes und insbesondere Sardiniens in Überlegun-gen zum umfassenden und weit-verstrickten Handelsnetzwerk des bronzezeitlichen östlichen Mittelmeerraumes ist ein Weg der Forschung, welcher noch nicht lange beschritten wird. Weg-weisend waren unteranderem die Funde von nuraghischer Keramik in Lipari (äolische Inseln), Cannatello (südl. Sizilien), Commos (südl. Kreta) und Pyla sowie Hal Sultan Tekke (süd-westl. Zypern).
Die erst kürzlich in einem Schiffswrack bei Caesarea/Israel entdeckte Bleibarren, deren Isotopenanalyse auf eine Herkunft aus dem Iglesiente im Südwesten
Sardiniens hinweisen könnten, unterstützen weiter die Verbindungen zwischen Sardinien und dem östlichen Mittelmeerraum. Als zentrale Kontaktzonen der Menschen zwischen dem Land und dem Meer stellen sich Häfen oder Anker-plätze heraus. Für Sant’Antioco erscheinen mehrere Orte als potenziell viel-versprechend, um solche für die nuraghische Zeit zu lokalisieren, insbesondere
die Buchten von Maladroxia und Cala Sapone.
Bereits in 2022 wurden in Zusammenarbeit mit Schneider Environmental Reconstruction geomorphologische Untersuchungen durchgeführt um die Umweltveränderungen der Bucht von Maladroxia hinsichtlich eines möglichen Hafens oder Ankerplatzes zu untersuchen.
Seit 2023 wird dies durch das vorliegende Projekt ergänzt, in dem zum Verständnis der seas-capes der Insel starteten neue Unterwasseruntersuchungen möglicher Häfen, Ankerplätze oder Schiffswracks aus der mittleren Bronzezeit bis zum Beginn der Eisenzeit (ca. 1500-800 v. u. Z.) vorgenommen werden. Dieser Weg wird in Zusammenarbeit mit einem Team des Leon Recanati Institute for Maritime Studies der Universität Haifa unter der Leitung von Prof. Dr. Assaf Yassur-Landau bestritten. Das Projekt Nuragic Ports and Anchorages versucht die hohe Dichte an nuraghischen Denkmälern, welche im mit ihren vorteilhaften geostrategischen La-gen, welche im Projekt „Making Landscape“ untersucht werden, mit Überlegungen zu natürlichen Häfen und potentiellen Aktivitäten in dieser Liminalzone zu verknüpfen.
Prof. Dr. Constance von Rüden
Institut für Archäologische Wissenschaften
Ruhr-Universität Bochum
Am Bergbaumuseum 31, 44791 Bochum
Raum: 0.3.4
Tel.: (0234) 32-28546
Mail: constance.vonrueden@ruhr-uni-bochum.de