Ansprechpartner*in: Jun.-Prof. Dr. Vilma Ruppienė
Polierfähige Natursteine, von Römern als marmora bezeichnet, dienten u. a. in römischen Villen als Material für steininkrustierte Wand- und Bodenflächen.
Bisher konnten in Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), dem Institut National de Recherches Archéologiques (INRA - Luxembourg) und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) 21 Villen (z. B. in Froitzheim, Oberweis, Mehring, Pfalzel, Wasserliesch (DE) bzw. Schieren, Contern und Echternach (LUX)) bearbeitet und über 5.000 Fragmente der ehemaligen Natursteinausstattung aufgenommen werden. Dabei handelt es sich um Reste der Wand- und Bodenverkleidungen aus über 40 Steinsorten (sowohl lokal/regional als auch mediterran), die zur Zierde dieser Villen verwendet wurden.
In einem ersten Schritt werden die Funde gereinigt, gemessen, gewogen, beschrieben, UV - analysiert, materialkundlich bestimmt, fotografiert und gezeichnet. Bei Inkrustationsfragmenten unbekannter Herkunft wurden ausgewählte Proben mit verschiedenen archäometrischen (petrographischen, geochemischen und isotopengeochemischen) Methoden analysiert und ihre Provenienz bestimmt.
Das Ziel der Arbeit ist es, mit diesen neu gewonnen Daten den Forschungsstand zur Innenausstattung der einzelnen Villen zu erweitern, Handelsbeziehungen zu den teils mediterranen Steinbrüchen aufzuzeigen, die Transportrouten aus den mediterranen bzw. regionalen Steinbrüchen an die Baustellen im römischen Nordwesten nachzuvollziehen sowie, in Einzelfällen, Vorschläge zur Rekonstruktion einzelner Räume geben zu können.