Experimentalarchäologie ist ein wichtiger Bestandteil unserer Forschung. Hier können Studierende und Wissenschaftler*innen in archäologischen Experimenten ihre Thesen untersuchen und neue Erkenntnisse über verschiedenste Herstellungsverfahren vergangener Zeiten sammeln. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen Allen, die Experimente durchführen wollen essenziell.
Hier finden Sie eine Auswahl an den Möglichkeiten, die unsere Werkstatt bietet, um Experimentalarchäologisch tätig zu werden. Die vielfältige Auswahl bietet Raum, kreativ im Experiment zu werden und die eigene Forschung mit aussagekräftigen Ergebnissen zu stützen.
Sollten Sie Interesse daran haben, in der Lehrwerkstatt zu arbeiten, sprechen Sie bitte vorher mit unserem Beauftragten für die Lehwerkstatt Herr Tim Klingenberg M.A. und unserer Tutorin für Experimentalarchäologie Frau Hannah Zietsch B.A.
Die Sicherheit der Nutzer*innen steht an oberster Stelle. Daher ist das Tragen von entsprechender Schutzkleidung je nach Experiment Pflicht. Da die Werkstatt noch lange ein Ort des Lernens sein soll, ist das Aufräumen und Säubern der Örtlichkeit und Geräte vor dem Verlassen Pflicht.
Für eine obligatorische Sicherheitseinweisung zur Nutzung der Lehrwerkstatt und dem Verhalten im Notfall wenden Sie sich bitte an Herr Tim Klingenberg M.A.
Unsere Werkstatt bietet eine Vielzahl an Werkzeug, welches für obertägige Ausgrabungen genutzt wird (z.B.: Spitzhacken, Schüppen, Spaten etc.). Jedes Semester wird in der Praxis Archäologie Übung dieses Werkzeug ebenfalls genutzt, um Studierende auf ihre erste Ausgrabung vorzubereiten.
In der Werkstatt finden sich mehrere Handaufmaßgeräte und Material zur zeichnerischen Dokumentation von Kleinfunden. In regelmäßigen Abständen werden die Geräte im Rahmen unserer Kurse genutzt, um Studierenden die Techniken der Dunbearbeitung, insbesondere das Zeichnen der Funde, näher zu bringen.
Um die Proben unserer Projekte für die Untersuchung und anschließender Auswertung vorbereiten zu können, haben wir in der Werkstatt einen Trockenschrank, sowie genaue Waagen. Mit Frau Jun.-Prof. Dr. Vilma Ruppienė zogen in unser Haus auch noch mehrere Steinsägen und Poliermittel, um Gesteinsproben entsprechend für Untersuchungen vorzubereiten.
Unsere Werkstatt verfügt über eine Esse für Pyrotechnik, mit der Sie problemlos Schmelzprozesse rekonstruieren können. Die Produktion von legierten Objekten stellt ebenfalls kein Hindernis dar. Das Gießen und anschließende Schmieden von Objekten ist ebenfalls möglich. Das nötige Schutzmaterial, wie feuerfeste Anzüge und Schutzmasken sind vorhanden.
Da Keramik eine der wichtigsten Fundgattungen in der Archäologie darstellt, sind die Möglichkeiten zur Keramikproduktion in unserem Hause mannigfaltig. Egal ob Sie die Wulsttechnik anwenden, oder unsere fußbertriebenen- oder elektrischen Töpferscheiben nutzen möchten; die Möglichkeiten sind endlos. Verschiedenstes Kleinwerkzeug, welches zur Produktion genutzt werden kann, steht ebenfalls für Sie zur Verfügung. Anschließend können Sie unseren Kammerofen mit über 440l Volumen oder unseren Topladerofen mit 60l Volumen nutzen, um die Keramik zu brennen.
Experiment zur Steinhauerei und deren Techniken können dank der Vielzahl von Werkzeugsätzen, die unser Haus zur Verfügung stellt, problemlos auch in größeren Gruppen durchgeführt werden. Dabei können verschiedene Materialien, wie Plastilin, Kalkstein oder Marmorplatten genutzt werden. Natürlich kann die Anschaffung anderer Materialien im Vorfeld abgesprochen werden.
In der Werkstatt können Sie Gips-Kopien von bis zu einem halben Meter mit den vorhandenen Abformmassen und Gipsen anfertigen. Das entsprechende Werkzeug ist ebenfalls vorhanden.
Auch in großen Seminargruppen können in der Werkstatt mit verschiedenen Moaiktechniken experimentiert werden. Dazu gehören Techniken, die Marmor einschließen oder auch Glas und Ziegel.
Um Experimente rund zum Thema Putz und Mörtel durchzuführen bietet die Werkstatt verschiedene Lehme, Gipse und Kalksorten an. Das Werkzeug hierfür reicht aus, um auch in Kleingruppen zu arbeiten.
Die Techniken des al fresco & al secco können in der Werkstatt mit Hilfe der verschiedenen Pigmente und zugehörigen Bindemitteln ausprobiert werden.
Um verschiedene Holzbearbeitungstechniken auszuprobieren, haben wir verschiedene Schraubstöcke, Dremel und Handwerkzeug, auch für größere Gruppen, in der Werkstatt bereitliegen. Gelegentlich besucht uns Herr Dr. Wolfgang Lobisser, der sich auf urgeschichtliche Holzbearbeitung spezialisiert hat und Kurse in diesem Bereich anbietet. Auch Flechtarbeiten können hier durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Produktion von Körben.
In der Werkstatt wurden bereits erste Versuche zu Glasuren und Glasfritten durchgeführt. In Zukunft sollen noch mehr Experimente zum Rohstoff Glas in unserer Werkstatt möglich gemacht werden.
Verschiedene Nachbauten von Tiegeln, Reibsteinen und Blasebälgen bieten die optimale Gelegenheit, alte Werkzeuge zu Testen und verschiedene Techniken zu rekonstruieren.
Die Einweihung der Lehrwerkstatt im Jahr 2017 widmete sich der Bearbeitung von Stein.
Im Februar 2022 strotzen unsere Wissenschaftler*innen der Corona-Pandemie und beschäftigten sich mit dem Thema Glasur in Experimenten.
Im Januar 2023 konnten die Studierenden sich am Wachsausschmelzverfahren unter der Leitung von M. Usadel M.A. im Seminar Experimentalarchäologie ausprobieren.
Passend zur Bachelorarbeit, die sich mit der sardischen Textilproduktion der Bronzezeit befasst hat, konnten im Nachgang Experimente zur Prüfung der These durchgeführt werden.
Im April 2024 beschäftigte sich das Seminar von Frau Dr. Agelidis mit verschiedenen Herstellungsprozessen in der Keramikherstellung.
Frau Jun.-Prof. Dr. Vilma Ruppienė und Frau D. Clarissa Blume-Jung haben im Rahmen ihres Kurses im April 2024 Experimente zur Putzmalerei durchgeführt.